Geschichte

Die Ersterwähnung der Holdenweid ist gemäss Aufzeichnungen des Amts Waldenburg um 1707 datiert.
1798 wird zu dem bestehenden Ökonomiegebäude von Johann Lukas Legrand ein Herrschaftshaus als Sommersitz gebaut. Legrand war Seidenbandfabrikant, Kleinrat und Zunftmeister. Um 1950 beschliesst der Bas- ler Grosse Rat den Ankauf des Hofguts Holdenweid, um dort eine Aussenstation der städtischen psychiatrischen Anstalt Friedmatt zu errichten. 

1952 wird mit dem Bau eines Klinikgebäudes begonnen. Die „Psychiatrische Altersstation Holdenweid“ mit 70 Zimmern wird von der Architektengemeinschaft Paul Stamm und Bercher & Zimmer konzipiert und geplant. Im 1954 wird der Pflegebetrieb aufgenommen. Bereits 30 Jahre später, um 1984 wird die Klinik aus nicht ganz geklärten Gründen wieder geschlossen. Anschliessend steht das grosse Gebäude über 30 Jahre mit Ausnahmen leer. Alle Projekte, die in den 30 Jahren den Verkauf oder die Wiederbelebung der Holdenweid bezweckten, scheiterten. Die zonenrechtlichen Schwierigkeiten in der Holdenweid gehören mit zu den Gründen, warum eine Wiederbelebung so schwierig war. Nach 10 Jahren Leerstand verfällt das Nutzungs- recht einer Sonderzone. So steht nun die Holdenweid de facto in einer Landwirtschaftszone, aber alles um- gebende Landwirtschaftsland ist seit Jahren verpachtet und damit nicht nutzbar. Man hat also einen „Hof Hol- denweid“ ohne Land und ein riesiges Klinikgebäude, in dem einst 170 Personen ein und aus gingen mitten in der Landwirtschaftszone. Schlussendlich wurden die Gebäude nach dem letzten gescheiterten Wiederbelebungsver- such um 2011 zum Abriss freigegeben, wobei einige Gebäude bereits verschalt oder abgebrochen wurden. Nur ein Wunder konnte die Holdenweid noch retten. 

Ohne von dieser komplizierten Vorgeschichte etwas zu wissen, entdeckte Cornelia Huber im Frühjahr 2014 diesen verwunschenen, in Vergessenheit geratenen Ort. Die Initiantin des Impulszentrums hatte viele Jahre nach geeigneten Objekten gesucht. Bei der ersten Begegnung mit der Holdenweid stand fest, dass die Suche hier endete. Doch niemand ahnte zu Beginn, wie viel Mühe, wie viel Zeit, Energie, Geld, Arbeitskraft und Durchhaltewille es brauchen würde, um die Holdenweid zu erwerben. 

Im 2015 wurde für das Projekt der Verein Frequenzwechsel gegründet. Nach zähen Verhandlungen gelang es Elise Pautard, Markus Merz und Cornelia Huber, im Herbst 2015 einen ersten Halbjahresvertrag abzuschliessen. Die Gebäude wurden leer, ohne Strom, ohne Heizung und Wasser und teilweise bereits mit Brettern verriegelt übernommen. Die kleine Gruppe begann mit der Renovation einer Dreizimmerwohnung im Stöckli, um einige Räume bewohnbar zu machen. 

Anstatt von Aussen Risiken und Chancen zu eruieren, begann die Gruppe von Innen her das Areal und seine Gebäude zu beleben. Kein Plan B wurde geschmiedet. Von Anfang an wurde alles auf eine Karte gesetzt. Die von der Denkmalpflege vorgeschlagene kommunale Unterschutzstellung war der entscheidende Schachzug, um überhaupt wieder eine Nutzung erwirken zu können. Erneut nach langen Verhandlungen erreichte die Gruppe, dass die Liegenschaft im 2019 im Baurecht ausgeschrieben wurde. Eine Ausschreibung hatte sich als einzige Möglichkeit herausgestellt, um die Gebäude käuflich erwerben zu können, weil der Kanton der Submissionspflicht unterstellt ist. Die eigens für den Kauf gegründete Stiftung Holdenweid wurde schlussendlich aus drei Bewerbungen ausgewählt und erhielt im Nov. 2019 den Zuschlag für den Erwerb sämtlicher Gebäude der Holdenweid. Nach einem langen Entwicklungsprozess inklusive Erarbeitung einer Baubewilligung konnte im September 2020 der Kauf- und Baurechtsvertrag mit Immobilien Basel-Stadt abgeschlossen werden. 

Schritt für Schritt entsteht hier nun ein Zukunftslabor und ein zeitgemässer Kur-Ort: ein Ort, an dem Menschen sich erholen können, an dem sie Inspiration, Fülle und Schönheit erleben und an dem sie sich neu ausrichten können. Ob in Form einer Auszeit, ob Firmenausflug, Seminar, Hochzeit, Weih- nachtsessen oder Impulswochenende. Einzigartig, unvergesslich, nachhaltig.